Die Flutkatastrophe im Jahr 2021 hat die Stadt Eschweiler besonderes stark getroffen. Das »Sportzentrum Jahnstraße«, bestehend aus einem Schwimmbad mit angrenzender Sporthalle, ist bei der Katastrophe so stark beschädigt worden, dass weder eine Sanierung noch eine Teilsanierung wirtschaftlich wäre. Der Gebäudekomplex soll daher mit Beschluss des Rates der Stadt Eschweiler an gleicher Stelle neu errichtet werden. Zur Vorbereitung für den Wettbewerb wurde eine Workshopreihe mit Nutzer*innen (Vereine), der Stadtverwaltung und politischen Vertreter*innen durchgeführt. Dabei wurde ein konkretes Raumprogramm für die beiden Nutzungsbausteine Hallenbad und Dreifachsporthalle unter Berücksichtigung möglicher Synergieeffekte ausgearbeitet. Die Stadt Eschweiler wünscht sich zur Umsetzung eines Hallenbades mit 25 m-Schwimmerbecken (acht Bahnen) innovative und nachhaltige Lösungsvorschläge. Zudem soll in kleinerem Maßstab eine Variante mit einem 25 m-Schwimmerbecken mit sechs Bahnen dargestellt werden.
1. Preis; Copyright Entwurf: a+r Generalplaner GmbH, Stuttgart mit Faktorgruen – Landschaftsarchitekten, Freiburg
Hochbaulich-freiraumplanerischer, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb »Sportzentrum Jahnstrasse« in Eschweiler
Ein Schwimmbad stellt aufgrund des hohen Energiebedarfs eine besondere Herausforderung in Bezug auf die nachhaltige Nutzung und Reduzierung der Betriebskosten dar.
Zur Begrenzung der Investitions- und Betriebskosten sowie im Interesse einer ökologischen und an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientierten Gesamtplanung legt die Ausloberin großen Wert auf eine frühzeitige, energetische Optimierung des Entwurfskonzeptes. Sie regt an, zeitgemäße Techniken in die Entwurfsansätze einzubeziehen und die dafür notwendigen Ressourcen zu planen. Auch vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele und einer wirtschaftlichen Gesamtkostenbetrachtung legt die Ausloberin Wert auf eine energieoptimierte Bauweise, die einen deutlich reduzierten Energiebedarf und somit verringerte Energie- und Betriebskosten gewährleistet. Vor allem hinsichtlich des Energiekonzeptes konnte der Siegerentwurf von a+r Generalplaner GmbH, Stuttgart (Architektur) mit Faktorgruen – Landschaftsarchitekten, Freiburg (Landschaftsarchitektur) die Jury überzeugen. So wurde hier beispielsweise die Gebäudehülle in Anlehnung an den Passivhausstandard geplant. Darüber hinaus ist laut Jury mit der Verwendung von Brettstapelholz, Recyclingbeton und einer Fassade aus Streckmetall die Materialauswahl ressourcenschonend und kann in weiten Bereichen als zirkulär bezeichnet werden.
PROJEKTINFOS
Projektadresse: Jahnstraße, westlich der Eschweiler Innenstadt, südlich der Inde, Eschweiler
Ausloberin: Stadt Eschweiler
Verfahrensart: Nichtoffener, einphasiger Realisierungswettbewerb
Verfahrensstand: abgeschlossen
Anzahl der Teilnehmenden: mit 15 Teilnehmenden nach RPW 2013 im Rahmen der VgV
Preisgericht: 2024
Modellfotografie: ICONWORX für post welters + partner