1. Preis; Copyright Entwurf: Tenhündfeld Architekten GmbH, Ahaus-Wessum mit STEINWEG CLAUS ARCHITEKTEN Partnergesellschaft mbB, Münster

Hochbaulicher Realisierungswettbewerb »Neubau Stützpunkt Nord, Feuerwehr Lippstadt« in Lipperbruch

 

Der neue Feuerwehrstützpunkt soll nicht nur die am heutigen Standort der Löschgruppe Lipperbruch an der Ringstraße fehlenden und mangelhaften Räumlichkeiten ergänzen, sondern auch einen wesentlichen Teil zur effizienteren Anbindung der nördlichen Ortschaften leisten.

 

Aufgrund der begrenzten Erweiterbarkeit und der unzureichenden Arbeitsbedingungen am derzeitigen Standort der Löschgruppe Lipperbruch an der Ringstraße wurde das Plangebiet an der Ecke Ringstraße/Mastholter Straße, das etwa 300 Meter weiter westlich liegt, für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses mit angegliederter Rettungswache ausgewiesen. Wesentliche Voraussetzung für eine funktionale Feuer- und Rettungswache war in diesem Zusammenhang die Qualität des architektonischen Gesamtkonzeptes. Neben dem Fokus auf die Funktionalität wurde zudem ein repräsentatives Erscheinungsbild erwartet, das sich selbstbewusst in seinem Umfeld behauptet und identitätsstiftend ist. Die Material-, Licht- und Farbgestaltungen stellten dabei entscheidende Komponenten dar. Klare Strukturen und schlüssige Raumfolgen der Funktionsbereiche im Inneren und im Außenbereich sollen die Orientierbarkeit und den reibungslosen Ablauf der alltäglichen Aufgaben der Rettungskräfte sicherstellen. Gut organisierte Strukturen sowohl im Gebäude als auch in der Verkehrsführung sowie reibungslose Abläufe in der alltäglichen Nutzung des neuen Standortes waren wesentliche Elemente der anspruchsvollen Planungsaufgabe. Das Raumprogramm forderte ein Feuerwehrgerätehaus für die Nutzung durch die freiwillige Feuerwehr mit einer Größe von rund 800 mNutzfläche. Die Rettungswache umfasst eine Nutzfläche von ca. 547 m2.

Das Gebäude dient den Bürger*innen von Lippstadt, daher ist eine selbstbewusste Architektur gewünscht. Ebenso soll ein offener Charakter in der baulichen Gestaltung zum Ausdruck kommen.

Seitens der Stadt gab es keine Vorgaben, die jeweiligen Nutzungen der Rettungswache und des Feuerwehrgerätehauses in einem gemeinsamen oder in mehreren Gebäuden unterzubringen. Gewünscht wurde jedoch ein schlüssiges Gesamtkonzept, welches sowohl den Innenraum als auch die äußere Erscheinung, sowie die Gebäudekubatur/en selbst berücksichtigt. Dies ist dem Siegerentwurf von Tenhündfeld Architekten GmbH aus Ahaus-Wessum mit STEINWEG CLAUS ARCHITEKTEN Partnergesellschaft mbB aus Münster laut Juryurteil mit einer überzeugenden Symbiose aus städtebaulicher Qualität und funktionaler Stimmigkeit gelungen. Es wird deutlich, dass die Planenden die stadträumliche Anbindung der Feuerwache zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen gemacht haben. Der Grundriss ist klar und funktional organisiert und gewährleistet die gewünschte Trennung der Funktionsbereiche. Zudem überzeugt der Entwurf in seiner architektonischen Erscheinung: Die rot eingefärbte Holzfassade ist schlüssig und klar gegliedert. Die Geschosse sind differenziert, die Öffnungen angemessen dimensioniert. Die vorgestellte Konstruktion und die Angaben der Verfasser*innen stehen für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit den Themen Energie und Nachhaltigkeit. Dabei liegen die Kennwerte der Arbeit in einem durchschnittlichen bis überdurchschnittlich guten Bereich, so dass von einer wirtschaftlichen Lösung ausgegangen werden kann.

PROJEKTINFOS
Projektadresse: Ecke Mastholter Straße/ Ringstraße, Lipperbruch, Lippstadt
Ausloberin: Stadt Lippstadt
Verfahrensart: Nicht offener, einphasiger Realisierungswettbewerb
Verfahrensstand: abgeschlossen
Anzahl der Teilnehmenden: mit 15 Teilnehmenden nach RPW 2013 im Rahmen der VgV
Preisgericht: 2024


Modellfotografie: ICONWORX für postwelters + partner