Hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb »Entwicklung Schulcampus Gellershagen« in Bielefeld

 

Neben der Anpassung und Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes der Sekundarschule Gellershagen, strebt die Stadt Bielefeld mit diesem hochbaulich-freiraumplanerischen Planungswettbewerb eine neue dreizügige Grundschule sowie eine Dreifachsporthalle für beide Schulen als Gesamtmaßnahme an.

 

Schulumbau, Schulneubau, Schulergänzung – die bauliche Gestaltung des neuen Schulcampus soll vor allen Dingen eine große Offenheit ausstrahlen. Knapp 2.400 m² pädagogische Nutzfläche galt es dazu als Erweiterung in einem zukunftsweisenden Nutzungskonzept zu gestalten und umzusetzen. Darüber hinaus sollte mit einer Fläche von 2.200 m² eine neue dreizügige Grundschule und mit 1.890 m² eine Dreifachsporthalle in das Konzept einfließen. Dabei war für die Stadt Bielefeld als Ausloberin wichtig, dass es sich um eine nachhaltigkeitsorientierte Planung handelt, die mit einem möglichst geringen Ressourceneinsatz größtmögliche Wirtschaftlichkeit und zugleich architektonische Qualität erzielt. Ein wichtiges Kriterium war in diesem Zusammenhang die Positionierung der neuen Baukörper auf dem Grundstück sowie der Umgang mit dem vorhandenen Bestandsgebäude und dem schützenswerten Baumbestand.

Für die für Bielefeld inhaltlich, städtebaulich und architektonisch bedeutsame Bauaufgabe, konnten 15 Einzelbewerber*innen oder Teams aus Architekt*innen und Landschaftsarchitekt*innen an dem Planungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren teilnehmen.

Durch die Kombination aus Grundschule, Sekundarschule und Sporthalle waren die Kriterien und das Anforderungsprofil an die Entwurfsaufgabe vielfältig. Der Schulcampus soll sich baulich zum umliegenden Stadtquartier öffnen und einen einladenden Ort darstellen. Auch untereinander sollten die Baukörper miteinander korrespondieren sowie Blick- und Wegeachsen bieten. Dennoch sollten sich alle Gebäude durch ihre eigenen Bereiche und erkennbare Raumstrukturen für eine leichte Orientierbarkeit auszeichnen. Der gemeinsame Siegerentwurf der beiden Dresdner Büros pussert kosch architekten mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten überzeugte die Fachjury neben diesen Kriterien mit einem respektvollen Umgang mit dem Bestand, dem sensiblen Einfügen von Baukörpern in den parkähnlichen Campus sowie mit offenen, lichtdurchfluteten Lernräumen, die eine vielfältige anregende Lernumgebung entstehen lassen. Auch die Umsetzung der überschaubaren Freiräume, die eine Trennung nach Funktionsbereichen oder Altersstufen ermöglichen, beeindruckte das Preisgericht. Neben dem ersten Preis verlieh dieses noch einen dritten Preis sowie drei Anerkennungen.

PROJEKTINFOS
Projektadresse: Stadtbezirk Schildesche, im Stadtteil Gellershagen, nordwestlich des Stadtzentrums
Ausloberin: Stadt Bielefeld, August-Bebel-Straße 92, 33602 Bielefeld; Immobilienservicebetrieb, Geschäftsbereich Baumanagement
Verfahrensart: Nicht offener, einphasiger Realisierungswettbewerb nach RPW & VgV
Verfahrensstand: abgeschlossen
Anzahl der Teilnehmenden: 15 Teilnehmende
Preisgerichtssitzung: 2022


1. Preis: pussert kosch architekten PartGmbB, Dresden mit Rehwald Landschaftsarchitekten, Dresden
3. Preis: Atelier 30 Architekten GmbH, Kassel mit Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel

Eine Anerkennung: hks | architekten GmbH, Aachen mit Lorber Paul Architekten GmbH und GREENBOX Landschaftsarchitekten PartG MbB, Köln
Eine Anerkennung: habermann. decker. architekten PartGmbB, Lemgo mit Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten, Herford
Eine Anerkennung: agn Niederberghaus & Partner, Ibbenbüren (Architektur und Landschaftsarchitektur)


Modellfotografie: ICONWORX für post welters + partner