Wohnquartier »Lanstroper Wohnhöfe«

 

Zwölf Architekturbüros planen gemeinsam ein innovatives Wohnquartier als Modellprojekt für Vielfalt, Identität und Wirtschaftlichkeit.

 

Zusammen mit den zwölf Büros der Projektgruppe »Lanstroper Wohnhöfe GbR« planen postwelters + partner ein neues Stadtquartier in Lanstrop, das bezahlbaren Wohnraum, vielfältige Architektur, klimagerechtes Bauen und eine natürliche, soziale Durchmischung mit hoher Aufenthaltsqualität verbindet. Auf einem 1,1 ha großen Grundstück mitten in einer Dortmunder Zeilenbausiedlung der 1960er-Jahre realisieren die zwölf Architekturbüros gemeinsam insgesamt 134 Wohnungen.

Zukunftsgerechtes Wohnquartier zu bezahlbaren Mieten

 

aus der Presseinformation der Lanstroper Wohnhöfe GbR, Architekt*innen BDA und EMIL´s Gruppe:

»Modulbauweise, Systembauweise und Standardisierung gelten als die Zauberworte in der Wohnungswirtschaft und Politik. Durch hohe Stückzahl gleicher Bauelemente, Wohnungs- und Gebäudetypen soll die bezahlbare Wohnversorgung gewährleistet werden. Die Vielfalt und Identität von Gebäuden und Quartieren sowie die natürliche Mischung von sozialen Gruppen bleibt dagegen zu oft auf der Strecke. Der Bund Deuscher Architekt*innen (BDA) geht einen vollständig neuen Weg. Ab 2025 wird von der Lanstoper Wohnhöfe GbR, einer Projektgruppe von zwölf Architekturbüros im BDA Dortmund-Hamm-Unna ein Wohnquartier realisiert, das zusammen mit der EMIL´s Gruppe aus Bergisch-Gladbach als Modellprojekt eines zukunftsgerechten Stadtquartiers initiiert und so geplant ist, das es bezahlbar realisiert werden kann. Für das ca. 1,1 ha große Grundstück entwickelte die Architektengruppe zunächst einen vielfältigen, zukunftsfähigen Stadtraum mit kleinteiliger Parzellenstruktur und prägender Quartiersidentität als Basis der weiteren baulichen Entwicklung. Die Entwürfe zur Bebauung sind von den Zielen des Klimaschutzes, der Wohn-und Freiraumqualität, Mobilität, Nachhaltigkeit und tragbaren Kosten geleitet. Für den Bau der 134 Wohnungen werden die gemeinsame Tragwerksplanung, die gemeinsame technische Gebäudeausrüstung und eine rationelle Systembauweise sowie gemeinschaftliche Stellplatzanlagen und Freiflächenplanung anwendet und dennoch dreizehn individuelle ortsbildprägende Wohngebäude-Architekturen entworfen.

Die Projektentwicklung chronologisch:


Bereits im Jahr 2016 entsteht unter den Kolleg*innen des BDA Dortmund-Hamm-Unna die Idee, anhand einer konkreten Bauaufgabe nachzuweisen, wie geförderter Wohnungsbau langlebig, zukunftsgerecht, qualitativ und bezahlbar hergestellt werden kann. Zu diesem Zweck stellt ihnen die Stadt Dortmund ein unbebautes rund 1,1 ha großes Grundstück mitten in einer Zeilenbausiedlung der 60er Jahre zur Verfügung.

Im Jahr 2017 analysieren dreizehn Büros das Baugrundstück der Stadt Dortmund in stadträumlicher, bautypologischer, freiraumplanerischer und soziologischer Hinsicht. Anstelle eines anonymen städtebaulichen Wettbewerbs entwickeln die – an anderer Stelle im Wettbewerb stehenden – Büros in eigener Initiative und Verantwortung in zahlreichen Workshops und Diskussionsrunden ein städtebauliches Gesamtkonzept aus zunächst dreizehn unterschiedlichen Planungsansätzen.

Unter dem Arbeitstitel »Neue Nachbarschaften für die Gartenstadt Lanstrop« entwickeln die Kolleg*innen in zahlreichen Planungsworkshops aus dreizehn Planungsansätzen als Antwort aus aktuellen klima- und zukunftsgerechten städtebaulichen Anforderungen und der vorhandenen Zeilenbaustruktur das Leitmotiv für den Weiterbau von Neu-Lanstrop. Aus den scheinbar gegensätzlichen Auffassungen entsteht das „Duale Konzept der Höfe“ mit vielen unterschiedlichen privaten und öffentlichen Grün- und Freiflächen.

Das Planungsteam teilt das Grundstück in dreizehn Parzellen, für die dann jedes beteiligte Büro ein Mehrfamilienhaus entwirft, dass für alle Wohnungen die Bedingungen und insbesondere die Flächenobergrenzen des geförderten Wohnungsbaus einhält. In weiteren Workshops werden die Ergebnisse in Arbeitsmodellen zusammengestellt, erörtert und angepasst. Insgesamt entstehen so in der Planung über 11.000 qm Wohnfläche in 134 unterschiedlichen Wohnungen und dreizehn individuellen Gebäuden von zuletzt zwölf BDA - Büros. Das Spektrum des Entwurfs umfasst alle Wohnungsgrößen vom Apartment bis zur Familienwohnung, unterschiedliche Gebäudetypologien, ein Haus für gemeinschaftliches Wohnen und Quartiersräume für alle Bewohner*innen.

Aus dem planerischen Experiment ergibt sich ein lebendiges Bild verschiedener Gebäude, bei dem jedes der dreizehn Gebäude ein großes Maß an Individualität und Wiedererkennungswert aufweist.«

Das von postwelters + partner entworfene Haus für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf übernimmt dabei eine Schlüsselrolle als Eckgebäude zum öffentlichen Platz. Die Planung wurde gemeinsam mit der Stiftung Bethel erstellt.

 

PROJEKTINFOS
Projektadresse: Büttnerstraße, Dortmund Neu-Lanstrop
Bauherrschaft: EMIL‘s Gruppe 
Grundstück: 1,1 ha
Wohnungen gesamt: 134
Gesamtwohnfläche: 11.000 m2
Baubeginn: Dezember 2024
 

BETEILIGTE ARCHITEKT*INNEN
Lanstroper Wohnhöfe GbR
Architekt*innen BDA:
Michael Beisemann Architekt 
Marcus Birker Architekt 
ECHT.FIETZ+ASSOZIIERTE Architekten 
Kroos + Schlemper Architekten
Marcus Patrias Architekten 
postwelters + partner Architektur & Stadtplanung
EVAREBER Architektur und Städtebau
Schamp + Partner Architektur und Städtebau
Schreiter Architekten
Theißen + Partner Architekten
Weicken Architekten

Perspektiven des Gesamtquartiers: Schreiter Architekten
Luftbild: tim-online.nrw.de