Bauleitplanung und städtebaulicher Entwurf: »Creativ Quartier« in Hamm

 

Auf mehr als 60 Hektar bietet das ehemalige »Zechengelände Heinrich Robert« in Hamm Raum für ein vielfältiges »Creativ Quartier«. Vier Bebauungspläne (Bearbeitungszeitraum von 2021 bis 2023) steuern dabei zukünftig die räumliche Entwicklung.

 

Für die Entstehung des gesamten Areals, sind unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte aus den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel sowie insbesondere auch aus der Kultur- und Kreativwirtschaft geplant. Durch die Öffnung des Standortes und die neuen Wegeverbindungen entstehen funktionelle Verknüpfungen mit den umliegenden Stadtteilen sowie eine neue Adresse mit regionaler Strahlkraft innerhalb des Hammer Stadtgebietes. Das »Creativ Quartier« ist zudem eine ideale Ausgangsbasis zur Erprobung und Umsetzung innovativer Energien – sowohl im Neubau als auch im Bestand – für gewerbliche Bauten und Wohngebäude. Dafür werden Aspekte wie eine alternative Energieversorgung, Freiraumentwicklungen, die Anbindung an vorhandene Grünstrukturen, alternative Bau- und Wohnformen, Dachbegrünungen und eine Reduzierung von Versiegelung aufgegriffen. Darüber hinaus werden explizit klimafreundliche Formen der Mobilität gefördert. Großzügig geplante Flächen für den Radverkehr sowie eine direkte Quartiersanbindung an den bestehenden Busverkehr werden hier mit idealen Rahmenbedingungen für die E-Mobilität (insbesondere einer durchgängigen Ladeinfrastruktur) kombiniert.

 Ein großer Teil der vorhandenen Bebauung des ehemaligen Bergwerks soll erhalten, saniert und nachgenutzt werden. Zusätzliche Flächen für Neubauten ergänzen dabei den räumlichen Bedarf für diverse Nutzungen.

Der zentrale Bereich des Creativ Quartiers soll zugleich auch das neue »urbane Herzstück« des Standorts werden – mit Räumen für kulturelle Veranstaltungen, vielfältige Unterhaltungsangebote der Kreativwirtschaft, Bildungseinrichtungen und Gastronomie. Darüber hinaus sollen Wohnformen verortet werden, die das bauliche Umfeld des Bestandes berücksichtigen und sich im weiteren Umkreis – bis zum nordöstlichen Planungsgebiet – in zwei Wohnquartiere entwickeln. Durch einen zentralen Grünzug gegliedert, sollen sie dabei ein sehr gemischtes Wohnangebot mit Tiny-Houses, Apartementwohnen, Einfamilienhäusern, gemeinschaftlichem Wohnen, Seniorenwohnen und Geschosswohnungsbau bieten. In Bezug auf die Versorgung liegt der Fokus auf einer Absicherung und Ergänzung des bestehenden Nahversorgungszentrums Pelkum-Wiescherhöfen und des zentralen Versorgungsbereiches »Nahversorgungszentrum Wiescherhöfen« durch konkrete Einzelhandelsangebote. Vor diesem Hintergrund ist die Ansiedlung großflächiger und nicht-großflächiger Einzelhandelsnutzungen in verschiedenen Formen sowie entsprechende Stellplatzanlagen geplant. Im nordwestlichen Teilraum ist die Entwicklung eines Gewerbegebietes vorgesehen. Für diese Flächen sind wohnverträgliche gewerbliche Nutzungen geplant. Die Ausbildung attraktiver Grünflächen im Umfeld trägt zur Aufenthaltsqualität und zur Strukturierung des Geländes bei.