»Neues Hans-Sachs-Haus (Rathaus)« in Gelsenkirchen

 

Erwartet wurden architektonisch und funktional herausragende Lösungen für ein offenes, bürgerfreundliches Rathaus mit einem vielfältig nutzbaren und identitätsstiftenden Veranstaltungsbereich.

 

Im Rahmen des Wettbewerbes galt es für die Stadt Gelsenkirchen den Neubau eines Rathauses mit Räumen für die Verwaltungsspitze, die politischen Gremien, den Ratsbereich, das Bürgercenter und weiteren Verwaltungseinheiten sowie einen multifunktional nutzbaren Veranstaltungsort am historischen Standort in der Innenstadt zu konzipieren. Der Neubau sollte hinsichtlich der Konzeption, der verwendeten Baumaterialien und insbesondere hinsichtlich des Energieverbrauchs und der sonstigen Betriebskosten Vorbildfunktion erfüllen und durch eine hohe Nutzungsflexibilität den sich stetig ändernden Ansprüchen an Verwaltungsdienstleistungen und Arbeitsplatzqualität während der gesamten Nutzungsdauer gerecht werden. Eine weitere wesentliche Aufgabe des Wettbewerbes war es, einen sinnvollen baulichen und räumlichen Abschluss zu der nur eingeschränkt befahrbaren Dreikronenstraße zu entwickeln.

Das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen wurde zwischen 1924 und 1927 vom Essener Architekten Alfred Fischer errichtet und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.

Kennzeichnend ist die strenge Gliederung des sechsgeschossigen Ziegelbaus, der rückwärtig von einem zehngeschossigen Turm überragt wird. Die zwingende Vorgabe diese Fassade zu erhalten sowie die Art und der Umfang des Raumprogramms bei gleichzeitigem Abriss des Ende der 1950er Jahren entstandenen Erweiterungsbaus, legten eine gewisse Baustruktur nahe. Darüber hinaus waren jedoch innovative gestalterisch-funktionale Ansätze, die hinter den historischen Fassaden sowohl den Verwaltungs- und Ratsbereich angemessen repräsentieren, als auch den Veranstaltungsbereich möglichst eigenständig und selbstbewusst nach außen darstellen, von Seiten der Ausloberin ausdrücklich erwünscht. Das neue Rathaus soll vor allen Dingen ein Ort der Bürgerschaft sein. Laut Jury ist genau dies den Architekt*innen von gmp Generalplanungsgesellschaft mbH aus Berlin mit Meyer & Partner aus Bochum und WINTER Ingenieure aus Berlin sowie mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus Berlin gelungen, indem ihr Entwurf unter Integration der bestehenden Fassaden eine erlebnisreiche Raumfolge schafft, die dem ehemaligen Typus des Hans- Sachs-Hauses entspricht und diesen mit neuen Nutzungen weiterentwickelt.

PROJEKTINFOS
Projektadresse: Ebertstraße 11, 45879 Gelsenkirchen
Ausloberin: Stadt Gelsenkirchen
Verfahrensart: Zweistufiger Generalplanerwettbewerb (RAW 2004) zur Objektplanung für Gebäude, Tragwerksplanung und Planung der Technischen Gebäudeausrüstung
Verfahrensstand: abgeschlossen
Anzahl der Teilnehmenden: mit 25 bzw. 8 Teilnehmenden
Preisgerichtssitzung 2. Phase: 2008


Modellfotografie: ICONWORX für post welters + partner