Hochbaulicher Realisierungswettbewerb »Neubau Bevölkerungsschutzzentrum« Kreis Gütersloh

 

Der Kreis Gütersloh beabsichtigt den Neubau eines Bevölkerungsschutzzentrums auf einem derzeit unbebauten Grundstück im Verler Ortsteil Sürenheide unmittelbar an der Stadtgrenze zu Gütersloh.

 

Gegenstand des Wettbewerbs war die Entwicklung eines Bevölkerungsschutzzentrums entlang der Thaddäusstraße in Verl-Sürenheide. Die technischen-, gesellschaftlichen und klimatischen Entwicklungen machen es erforderlich zukünftig den Bevölkerungsschutz neu aufzustellen. Um dem Schutz der Bevölkerung Rechnung zu tragen, sollen in dem neu geplanten Bevölkerungsschutzzentrum Funktionen des Brand-, Katastrophenschutzes sowie des Rettungsdienstes an einem Ort konzentriert werden und zugleich Synergien mit dem Bereich Tierseuchenbekämpfung einhergehen. Übergeordnete Zielsetzung war dabei die Vernetzung, den Austausch und den Kontakt zwischen den Funktionen untereinander zu fördern. Das Areal wurde aufgrund der taktischen Lage hin zu den Einsatzgebieten ausgewählt. Dennoch war bei der Planung zu beachten, dass sich das Grundstück in unmittelbarer Nähe zu einem westlich gelegenen Gewerbegebiet sowie südlich von einer landwirtschaftlichen Hofnutzung befindet. Daher musste zum Schutz des Wohnstandortes die Höhe der neuen Bebauung im Bereich zur nördlichen Plangrenze in einem sinnvollen Verhältnis zu den zweigeschossigen Hofgebäuden stehen.

Die bisher landwirtschaftlich genutzte sowie erschlossene Grundstücksfläche bietet die Verknüpfung mehrerer Einheiten des Bevölkerungsschutzes und somit eine effiziente Zusammenarbeit der unterschiedlichen Funktionen des Brand- und Katastrophenschutzes, des Rettungsdienstes und Logistikzentrums Tierseuchenbekämpfung.

Von Seiten des Auslobers wurde ein Erscheinungsbild erwartet, das sich in sein Umfeld einfügt. Klare Strukturen und schlüssige Raumabfolgen der unterschiedlichen Nutzungs- und Funktionsbereiche im Inneren und im Außenbereich sollten die Orientierbarkeit sowie die Abläufe der unterschiedlichen Nutzungen unterstützen. Zudem sollte innerhalb der Planung eine ökologische Nutzung der Dächer als Gründächer zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes und zur Pufferung von Starkregenereignissen vorgesehen werden. Laut Juryurteil ist dem Siegerentwurf die Adressbildung an der neuen Stichstraße gut gelungen wobei die städtebauliche Struktur eine Raumkante zur Thaddäusstraße bildet und die kammartige Gliederung dem Grundstücksverlauf folgt. Auch die klare Gliederung der Funktionen wurde von Seiten der Jury positiv und der Entwurf im gesamten als sehr stimmig bewertet. Darüber hinaus vergab die Jury noch einen zweiten, dritten und vierten Platz und verteilte so ein Preisgeld von insgesamt 130.000 Euro.

PROJEKTINFOS
Projektadresse: an der Thaddäusstraße; Verler Ortsteil Sürenheide; Stadtgrenze Gütersloh
Auslober: Kreis Gütersloh
Verfahrensart: Nicht offener, einphasiger Wettbewerb
Verfahrensstand: abgeschlossen
Anzahl der Teilnehmenden: mit 15 Teilnehmenden nach RPW 2013
Jurysitzung: 2022


1. Preis: Struhk Architekten Planungsgesellschaft mbH, Braunschweig
2. Preis: kplan AG, Siegen
3. Preis: Sieckmann Walther Architekten, Hamburg
4. Preis: Assmann beraten + planen, Dortmund


Modellfotografie: ICONWORX für post welters + partner