Details
Städtebaulicher Entwurf »holz.stahl.digital« Kreuztal
Der Entwurf erhielt den 3. Preis im Wettbewerb. Das Preisgericht vergab einen 1. Preis, einen 3. Preis und zwei Anerkennungen.
Leitidee & Entwurfskonzept
Das Wettbewerbsgebiet ist geprägt durch den stark bewaldeten und hügeligen Naturraum südlich der Ferndorf und den Bezug zur Stadt Kreuztal im Norden, der durch die Bahnlinie markiert wird. Idee des Entwurfs ist es den Naturraum und den Stadtraum im zukünftigen Quartier mit Durchblicken und verbindenden Freiraumbereichen erlebbar und sichtbar zu machen. Dabei bildet die Ausrichtung der alten Hallen das Grundprinzip des neuen Quartiers. Ein gegliedertes Band von mehrgeschossigen Wohngebäuden bildet eine städtebauliche Kante entlang einer neuen Wohnpromenade nach Norden und lässt Durchlässe und Durchblicke zu, die in das Quartier führen. Nach Süden schließen sich Wohnanger und Gartenbereich an, aus denen sich Ausblicke auf die bewaldeten Hügel im Süden und zur Stadt ergeben. Nach Süden fasst ein Fuß- und Radweg mit Parkbereichen das Quartier und öffnet den Blick auf die Ferndorf.
Städtebau
Die Tonnenhalle mit dem Quartiersplatz und den öffentlichen Nutzungen bildet den Auftakt zum Quartier. Sie bildet mit den Bestandsgebäuden, den Atelierwohnungen und der Quartiersgarage einen öffentlichen Quartiersblock. Hier schließt ein gegliedertes Band von 3-geschossigen Wohnungsbauten an und bildet eine städtebauliche Kante nach Norden zur Bahnlinie und zur Stadt. Durch die Gliederung werden Durchblicke in das Quartier möglich und gleichzeitig ein Schutz vor Lärm gegeben.
Freiraumplanung
Ein differenziertes Freiraumkonzept schafft unterschiedliche Qualitäten an öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräumen und ermöglicht damit unterschiedliche Formen der Gemeinschaft und Kommunikation. Dabei werden die Räume durch die geplante Bebauung klar gefasst und sollen gleichzeitig eine hohe Durchlässigkeit an Durchblicken und Wegen ermöglichen. Der öffentliche Quartiersplatz differenziert sich in den Vorplatz an der Tonnenhalle mit Gastronomie und einem länglichen Platz zwischen den Co-Working Bereichen. Dieser verbindet mit seinem urbanen Charakter die Nutzungen in der Tonhalle, im Bereich Co-Working und die Quartiergarage. Die Wohnanger bilden den gemeinschaftlichen Außenraum der südlichen Wohnbebauung mit gemeinschaftlich Nutzbaren Flächen und Spielbereichen und Retentionsflächen für Niederschlagswasser. Ein Wohnweg südlich der nördlichen Geschosswohnungsbauten verbindet die Wohnanger und erschließt gleichzeitig die Wohn-Gartenhöfe der Geschosswohnungsbauten. Die privaten Gärten werden durch einen Gartenweg und Gemeinschaftsgartenbereiche erschlossen. Am südlichen Fuß- und Radweg, der parallel zur Ferndorf führt, liegen öffentliche Parkbereiche in denen Teile der Stahlgerüste der alten Hallen integriert werden. Treppen und Aussichtpunkte machen die Ferndorf entlang des Weges sichtbar und erlebbar. Um zukünftigen Starkregenereignissen entgegen wirken zu können sind die südlichen Parkbereich 1m tiefer als Überflutungsflächen angelegt.
Materialien/Konstruktion
Für die Gebäude ist eine Mischung aus nachhaltigen Konstruktionen und Materialien geplant, die einen hohen Energieeinsparstandard (z.B. KfW 40 EE) ermöglicht. Die 3-geschossigen Geschosswohnungsbauten im nördlichen Bereich sind in erster Linie als monolithische Ziegelbauten geplant. Die Fassadenverkleidung ist als ziegelsichtiges Mauerwerk und hochwertige Putzfassade vorgesehen. Die Gebäudetypologien im südlichen Bereich des Planungsgebietes sind in Holzbauweise mit sichtbaren Holzfassaden geplant. Alle Gebäude sind mit Gründächern vorgesehen und können mit PV-Anlagen versehen werden. Es ergibt sich somit eine Mischung aus den Materialen Ziegel, in Anlehnung an die alten Hallen, Holz, und Stahl, als Material der teil- weise im Freiraum erhaltenen Fachwerkstruktur der der alten Hallen.
September 2021